Der Anfang von xXx war programmatisch: Ein Agent im Smoking gerät während seiner Mission in ein Rammstein-Konzert, eine Umgebung, die ihn naturgemäss vollkommen überfordert, und so muss er denn auch schon bald das Zeitliche segnen. Die Botschaft dieses Prologs war klar: Die Zeit der martinitrinkenden Edel-Agenten ist abgelaufen; wer heute im internationalen Spionagegewerbe bestehen will, muss aus anderem Holz geschnitzt sein.
Nun ist es ja kein Geheimnis, dass die James Bond-Serie in die Jahre gekommen ist. Niemand weiss das besser als die Bond-Macher selbst, die bereits mehrfach – ziemlich erfolglos – versucht haben, den treusten Agenten Ihrer Majestät für das Cyberzeitalter fit zu machen. Auch Vin Diesel als Extremsportarten-Agent konnte nicht so ganz überzeugen; zwar war er an der Kinokasse zeimlich erfolgreich, doch in die oberste Agenten-Liga reichte es nicht. Dazu war der Film zu unoriginell und zu laut, und vor allem ist Diesel nun mal kein Sean Connery (was leider auch für die übrigen Bond-Darsteller zutrifft).
In xXx 2 musste deshalb alles anders werden: Mit Ice Cube tritt ein neuer Hauptdarsteller auf den Plan, und mit Lee Tamahori wurde der Regisseur des letzten – ziemlich enttäuschenden – Bond-Abenteuers Die Another Day verpflichtet. Dass der neue xXx schwarz ist, ist dabei kein Detail, sondern bestimmt das ganze Auftreten des Films: Kein Fallschirmspringen und Snowboarden mehr, stattdessen Gangsta-Style; Cube mimt den bösen Buben aus dem Ghetto, und standesgemäss beginnt seine Karriere als Agent mit einem Gefängnisausbruch.
Das Ganze geschieht auf Anweisung von Geheimdienstchef Gibbons (Samuel L. Jackson), dessen Abteilung kurz zuvor eliminiert wurde und der den Feind in den eigenen Reihen vermutet. Und tatsächlich plant ein konservativer General – welch originelle Besetzung: Willem Dafoe – den Putsch; das Schicksal der USA liegt damit in den Händen von xXx und einer Gang von Autodieben.
In bester Bond-Manier hinterlässt auch Ice Cube eine Spur der Zerstörung: Höhepunkte sind ein Panzerduell an Bord eines Flugzeugträgers, die Demolierung des Capitols und eine Verfolgunsgjagd zwischen einem Hochgeschwindigkeitszug und einem megagetuneten Luxusraser. Das ist alles leidlich unterhaltsam, lässt aber jede Originalität vermissen, überraschend ist eigentlich nur die niedrige Qualität der Computereffekte.
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