Stepford ist die perfekte amerikanische Kleinstadt: hier gibt es keinen Schmutz, kein Verbrechen, keine Farbigen. Alles ist wohl geordnet und behütet; die Frauen tragen adrette Kleidchen, besorgen in vorbildlicher Weise den Haushalt und vergöttern ansonsten ihre Ehegatten. Ein Städtchen wie im Bilderbuch, gäbe es nicht einen kleine Haken: Die Frauen von Stepford sind elektronisch umprogammierte, willenlose Geschöpfe.
Nach einem beruflich bedingten Nervenzusammenbruch flüchtet sich Joanna (Nicole Kidman) mit ihrer Familie in diesen Statdt gewordenen amerikanischen (Alb-)Traum. Die Ex-Managerin merkt bald, dass hinter der harmonischen Fassade einige nicht so schöne Dinge geschehen; spätestens als ihre einzige Freundin in Stepford, die unkonventionelle Schriftstellerin Bobbie (Bette Midler), zur perfekten Hausfrau mutiert, wittert Joanna den Braten.
The Stepford Wives ist das Remake des gleichnamigen Films von 1975. Im Original war das ziemlich unheimlich und hatte, in einer Epoche des gesellschaftlichen Auf- und Umbruchs, auch politische Untertöne. Knapp dreissig Jahre später hat Frank Oz aus dem Stoff nun eine platte Komödie gemacht. Herrschte im Original bis zum Ende Ungewissheit, was die Stepforder Männer genau mit ihren Frauen machen, so ist in der Neuauflage schnell klar, was gespielt wird; die Spannung ist dadurch erst mal weg.
Statt bissiger Ironie gibt es harmlosen Schenkelklopfhumor und ein ganz unnötiges Happyend. Für Drehbuchautor Rudnick scheint der Geschlechterkampf nur noch Thema für müde Witze zu sein. Dabei ist die Idee von Stepford Wives aktueller denn je: Kein geringerer als der Disney-Konzern betreibt die Musterstadt Celebration, in der es weder Unordnung und noch Obdachlose, dafür aber verordnete nostalgische Putzigkeit gibt. Noch fehlen die auf Niedlichkeit programmierten Einwohner, aber ansonsten ist Stepford bereits Realität und böte durchaus Stoff für eine hinterhältige Satire. Regisseur Oz ist aber viel zu sehr Routinier, als dass er sich mit irgend jemandem anlegen würde, und so gerät die Neuauflage von Stepford Wives enttäuschend harmlos.
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