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Schlangenfrass
Snakes on a Plane von David R. Ellis

Wenn der Name Programm ist: Nur wenige Filmtitel fassen die Handlung eines Films so prägnant zusammen wie derjenige von Snakes on a Plane. – Um es gleich vorwegzunehmen: Wer von einem guten Film extravagante Dinge wie eine glaubwürdige – vielleicht sogar intelligente – Handlung oder feine Figurenzeichnung erwartet, sollte um Snakes on a Plane einen grossen Bogen machen. Zuschauer mit Sinn für Trash werden dagegen voll ihre Kosten kommen.

FBI-Agent Neville Flynn (Samuel L. Jackson) muss einen wichtigen Zeugen heil von Hawaii nach Los Angeles bringen, der schurkische Bösewicht, dem es an den Kragen gehen soll, versucht dies naturgemäss zu verhindern. Nun gibt es ja einige Möglichkeiten, unliebsame Zeitgenossen loszuwerden – das Aussetzen von Schlangen gehört da sicher zu den ausgefalleneren Methoden. Dafür macht ein Haufen giftiger Reptitilien auch mehr her als ein simples Sprengstoffattentat.

Zu Beginn, als in bester Katastrophenfilmmanier die verschiedenen Insassen des Flugzeugs vorgestellt werden – der arrogante Rapstar, der Paris-Hilton-Verschnitt mit dummem Hündchen, die Stewardesse auf ihrem letzten Flug, die beiden Kinder ohne elterliche Aufsicht -, beschleicht einen ganz kurz die Angst, dass das alles ernst gemeint sein könnte, dass hier ein koordinierter Anschlag auf die Tränendrüse erfolgen soll. Nachdem die ersten Opfer beim Sex in der Flugzeugtoilette dran glauben mussten und kurz darauf ein weiterer Fluggast beim Pinkeln in sein bestes Stück gebissen wurde, sind derartige Zweifel aber endgültig ausgeräumt. Was folgt, ist wenig subtile, aber sehr effiziente Popcorn-Unterhaltung: Schlangen in allen Farben, Formen und Grössen kriechen, fallen und springen aus allen nur erdenklichen Öffnungen und beissen die schreienden Insassen in so ziemlich jedes Körperteil. Unappetitliche Schockmomente wie ein Fluggast, der in der allgemeinen Panik einen Pumps-Absatz in den Kopf gerammt kriegt, dürfen da ebenso wenig fehlen wie markige Sprüche. Für Humor der ziemlich handfesten Sorte ist also reichlich gesorgt.

Neben Jackson agieren lauter unbekannte Namen, von denen die meisten aus gutem Grund auch nie Berühmtheit erlangen werden. Doch sind die Schauspieler genauso nebensächlich wie die Story. Snakes on a Plane ist ein richtiges B-Movie und gibt nie vor, etwas anderes zu sein. Kein Beitrag zur Filmgeschichte, aber beste Unterhaltung, wenn man dazu in der richtigen Stimmung ist.

Snakes on a Plane in der Internet Movie Database

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