Und noch ein Superheldenfilm: In Fantastic Four haben wir es gleich mit einem Heldenquartett zu tun, dessen DNA durch einen kosmischen Energiesturm kräftig durchgeschüttelt wurde – mit dem Ergebnis, dass jeder der vier über eine neue Superfähigkeit verfügt. Im Angebot sind so nützliche Dinge wie Unsichtbarkeit, Elastizität oder die Fähigkeit, in Flammen aufzugehen. Nur The Thing hatte etwas Pech: Während seine drei Freunde nach Belieben über ihre Kräfte verfügen können, sieht er permanent wie ein wandelnder Felsbrocken aus.
Natürlich fehlt auch ein besonders schurkischer, ebenfalls genetisch aufgepeppter Oberbösewicht nicht, dem die vier mit vereinten Kräften auf die Pelle rücken müssen. Doch steht bei Fantastic Four nicht die Verbrecherhatz im Mittelpunkt, sondern die superheldische Gruppendynamik – nicht alle kommen mit der neuen Rolle gleich gut zurecht, und das Zusammenleben in der Super-WG gestaltet sich nicht immer ganz reibungsfrei und bietet Anlass für zahlreiche witzige Szenen.
Spektakel heisst die Devise, und obwohl digitale Zaubereien längst keine Neuheit mehr sind, wissen die Effekte in Fantastic Four wieder einmal zu beeindrucken. Neben dem Feuerteufel Human Torch gefällt vor allem der Steinmensch The Thing: Mit seiner Geröllmimik und der Tendenz, alles, was ihm in die Hände kommt, zu pulverisieren, erinnert er an Shrek, fügt sich aber erstaunlich gut in den Realfilm ein und sieht gar nicht nach simplem copy und paste aus.
Der Tonfall von Fantastic Four ist witzig-beschwingt, anders als in Batman Begins verzichtet man auf düstere Passagen. Statt auf psychologischen Realismus macht Regisseur Tim Story ganz auf unbeschwerten Actionspass. Auch wenn die Schauspieler nicht immer ganz auf der Höhe sind, funktioniert das auch ziemlich gut, der Standard-Plot wird mit vielen netten Gags aufgefrischt. Unter den zahlreichen Superheldenfilme der letzten Zeit ist Fantastic Four sicher einer der weniger ambitiösen; das Ziel unterhaltsames Popcorn-Kino hat man aber auf jeden Fall erreicht.
Erschienen in der BZ.
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