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Blade: iPod
Blade: Trinity von David S. Goyer

So ein Vampirjäger hat’s nicht leicht: Immer, wenn man glaubt, die blutsaugenden Biester endgültig besiegt zu haben, kocht die Höllenbrut einen noch raffinierteren Plan aus. Dieses Mal muss es Blade (Wesley Snipes), der stoische Daywalker, nicht nur mit der aufgebrachten Öffentlichkeit aufnehmen – die Vampire haben mittlerweile einen Kurs in PR genommen –, sogar Dracula, der Herr der Finsternis höchstpersönlich, wird im neusten Teil der Reihe mobilisiert; der heisst nun Drake, wird aus unklaren Gründen im Irak ausgebuddelt und sieht, wenn er schlecht gelaunt ist, wie der kleine Bruder des Predators aus.

Zum Glück ist Blade aber nicht ganz auf sich alleine gestellt; nachdem sein väterlicher Freund Whistler (Kris Kristofferson) relativ früh das Zeitliche segnet, kriegt die mundfaule Kampfmaschine Unterstützung von den Nightstalkers, einer Gruppe freiberuflicher Vampirkiller, die ihren Gegnern zumindest in Sachen gestylter Elektronik klar überlegen sind: Zwar stehen auch im Hauptquartier der Vampire diverse elegante Apple-Computer rum, aber nur Abigail (Jessica Biel), die Tochter des verstorbenen Whistlers, hat bei ihren nächtlichen Kampfeinsätzen einen iPod dabei – wer soll so viel elektronischer Coolness ernsthaft widerstehen?

Blade: Trinity ist eine denkbar hirnlose Angelegenheit. Das Drehbuch reizt die paar originellen Ideen nicht einmal ansatzweise aus; stattdessen setzt Regisseur und Drehbuchautor David Goyer auf dumpf krachende, uninspiriert choreographierte Action und viele überflüssige Szenen, die wahrscheinlich cool oder witzig sein sollen.

Filmfortsetzungen haben ja im Allgemeinen kein besonders hohes Ansehen, Trilogien haftet dagegen etwas Grossartiges, Wagnerisches an. Und so erstaunt es nicht, dass im Presseheft von Blade: Trinity allen Ernstes behauptet wird, dass die Blade-Reihe von Anfang an als Trilogie konzipiert war, der neuste Film also nicht nur aus kommerziellen Gründen gedreht wurde, sondern vielmehr das Gesamtkunstwerk komplettieren soll. Wer diesen Unsinn glaubt, dem wird wahrscheinlich auch Blade: Trinity gefallen.

Blade: Trinity in der Internet Movie Database

Ein Kommentar

  1. Genau den gleichen Eindruck hatte ich auch: hier gibt es einen Setup, aus dem sich eine ganze Menge machen liesse. Aber Goyer scheint nicht fähig zu sein, dieses Potential auszuschöpfen. Wo sind die wirklich guten Drehbuchautoren, die sich an solche Stoffe heranwagen?

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